Station 7 Wasserspeicher und Aufbereitung

Die Fäden ziehen

Zum Standort: (Lage)

hochbeh

HBaussen7

Das Betriebsgebäude der Wassergenossenschaft ist die Schaltzentrale der Wasserversorgung. Das Bauwerk wurde in vier Etappen errichtet. Ursprünglich bestand es aus zwei Hochbehälterkammern und einem winzigen Häuschen für die Bedienung. Im Jahr 1973 kamen zwei weitere Kammern hinzu. Mit der Errichtung der Entsäuerungsanlage (1989) wurden die Anlagen modernisiert und das Betriebsgebäude im heutigen Erscheinungsbild hergestellt. 1997 wurde schließlich der Behälter auf der Westseite errichtet. Im Jahr 2007 wurden die beiden ältesten Behälter mit einer Folienauskleidung auf den neuesten Stand gebracht.

Station 7.1 - Sparen statt Überfluss

Der Wasserspeicher

HBaussen8 HBKammer1

Zu den Tugenden eines Menschen gehört es, sich in guten Zeiten etwas für schlechtere Tage zurückzulegen. Bei einer Wasserversorgung ist es ähnlich. Damit Wasser für die nächste Verbrauchsspitze zurückgehalten werden kann und ein Überfließen des gerade nicht benötigten Wassers in den Kanal oder in den nächsten Bach vermieden wird, sind große Behälter nötig.

Die Kammern eines Wasserbehälters gleichen die Verbrauchsschwankungen eines Tages aus und halten eine Reserve für den Brandfall, für Rohrbrüche und für andere Notfälle bereit. Einen Ausgleich des Angebots (der Quellschüttungen) und des Verbrauchs über das ganze Jahr können sie allerdings nicht gewährleisten, dafür wären Behälter unvorstellbarer Größe notwendig.

Damit das Wasser im Sommer nicht zu warm wird und im Winter nicht friert, sind die Behälter isoliert und mit Erde überschüttet.

Üblicherweise wird ein Wasserbehälter am höchsten Punkt des Versorgungsnetzes als Hochbehälter gebaut. Denn damit ist der Druck in den Versorgungsleitungen für die meisten Verbraucher ausreichend.

Station 7.2 - Genau wie die Apotheker

Die Mess-Zentrale

2013 Wimmer Messanlage HBMessung1

Für den Betrieb mittlerer und auch kleiner Versorgungsanlagen reichen heute grobe Schätzungen von Betriebsdaten nicht mehr aus. Vielmehr sind exakte Messdaten notwendig:

  • Quellen: Schüttungsmessungen (monatlich),
  • Transportleitung: Förderkapazität (bei Bedarf),
  • Hochbehälter: Zulauf (ständig, mit Alarm bei Unterschreiten eines bestimmten Durchflusses),
  • Verbrauch (wöchentliche Ablesung des Wasserzählers),
  • aktueller Verbrauch im Netz (bei der Dichtheitsprüfung und der Suche nach Rohrbrüchen und Leckstellen),
  • Füllstand der Behälter (ständig, mit Alarm beim Unterschreiten einer bestimmten Reserve),
  • Stromverbrauch und Wasserverbrauch der Drucksteigerungsanlage (wöchentliche Zählerablesung),
  • Störung der Drucksteigerungsanlage (sofortiger Alarm),
  • Wasserzähler der Verbraucher (mindestens einmal jährlich zur Verrechnung und bei Bedarf zur Dichtheitsprüfung beim Verbraucher).

Station 7.3 - Die Kraft der Steine

Die Entsäuerungsanlage

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"Wenn Wasser über drei Steine rinnt, wird es rein", besagt eine alte Volksweisheit. Verschmutztes, verseuchtes Wasser kann man zwar mit drei Steinen nicht zum Trinkwasser machen, aber die Wirkung von Steinen hat trotzdem in der Wasseraufbereitung eine große Bedeutung.

In einer Entsäuerungsanlage werden mit Hilfe von rund hundert Millionen Kalksteinen die Eigenschaften des Wassers verändert. Das aggressive, Rohrleitungen und Geräte angreifende Quellwasser wird beim Durchfließen des Steinfilters mit Kalk angereichert. Das Ergebnis ist natürlich aufbereitetes Wasser, das gerade soviel Kalk enthält, dass Leitungskorrosion (Rost) und die Lösung von Schwermetallen verhindert werden. Gleichzeitig ist der Kalkgehalt aber noch so gering, dass für Geschirrspüler, Kühler und andere technische Apparate keine Enthärtung des Wassers vorgenommen werden muss. Auch bei der Dosierung von Reinigungs- und Waschmitteln reicht bei dem so aufbereiteten Wasser die Mindestmenge.

Station 7.4 - Mehr Dampf in den Rohren

Die Drucksteigerungsanlage

hochzone 2014 Drucksteigerung neu

Für die Verbraucher, die in unmittelbarer Nähe des Hochbehälters angeschlossen sind, reicht der Druck in den Versorgungsleitungen ohne Zusatzmaßnahmen nicht aus.

Früher mussten diese Abnehmer selbst Drucksteigerungsanlagen betreiben, damit so einfache Dinge wie die Bewässerung mit einem Gartenschlauch zufrieden stellend funktionierten.

Heute sind diese Anlagen der Verbraucher von einer entsprechend größer dimensionierten Anlage im Betriebsgebäude des Hochbehälters abgelöst worden.

Eine solche Investition verbessert auch die Sicherheit der Versorgung. Alle Anschlüsse "vor" dem Hochbehälter, direkt an die Quellwasserzuleitung bedeuten ein höheres Risiko für die Versorgung. Denn Schäden bei diesen Anschlüssen können die Wasserzufuhr zum Hochbehälter empfindlich stören.


Station 7.5 - Do it yourself

Unsere Eigenleistungen

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Wer für jeden Handgriff in seiner Wohnung oder seinem Haus einen Professionisten bestellen muss, fährt nicht gerade billig. Wer für diese Arbeiten einen ganzjährig beschäftigten Arbeitnehmer einstellt, der hat hohe jährliche Fixkosten.

"Selbermachen" heißt es bei den Wassergenossenschaften, aber nicht um jeden Preis. Ein Lager mit einer Grundausstattung von Werkzeugen und Materialien, von Ersatzteilen, Verkehrszeichen usw. ist dafür Voraussetzung.

Die Arbeit selbst erledigen nicht fest Angestellte, sondern Funktionäre, Mitglieder und Helfer auf Abruf. Laufend wiederkehrende Arbeiten sind fix zugeteilt, wie die Arbeiten rund um die Quellen, die Arbeiten für den Betrieb des Hochbehälters und die Wartung der Schieber im Leitungsnetz. So kann sehr wirtschaftlich und flexibel gearbeitet werden.

Natürlich hat das "Selbermachen" auch Grenzen. Dann kommen die Profis wie Installateure, Unternehmer für Baggerungen und Transporte, Baumeister und Ingenieure zum Zug.

Station 7.6 - Wer suchet, der findet

Das Archiv
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Menschen sind vergesslich. Nur mündlich überliefertes Wissen ist daher oft lückenhaft. Anders schriftliche Aufzeichnungen und Unterlagen.

Besonderen Stellenwert haben rechtliche Grundlagen der Genossenschaft wie Bescheide und Verhandlungsschriften, Verträge und Übereinkommen, Zahlungsnachweise und bewilligte Pläne.

Auch Protokolle und Chroniken, frühere Satzungen und Wasserleitungsordnungen (Regeln für den Anschluss und Betrieb), Messwerte und Skizzen sollten ordentlich verwahrt und bei Bedarf wieder aufgefunden werden können.

Für alle diese wichtigen Unterlagen ist ein Archiv notwendig. Denn bei einer langjährigen Geschichte und bei mehreren hundert Mitgliedern braucht man auch entsprechenden Platz.

Gramastetten

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